Jeder kennt den Film „Indien“ und die Schlußszene mit dem indischen Zeitungskolporteur und der Banane.
Aber eigentlich ist es doch bei jeder Kommunikation so. Wenn wir kommunizieren, dann wandert ein Teil meiner Seele zu Dir und ein Teil Deiner Seele zu mir, es gibt einen Austausch und nach der Kommunikation ist jeder ein bisschen anders als zuvor.
Ich übernehme Codes von Dir, Du übernimmst Codes von mir, und so kann das ganze System in Harmonie schwingen*).
Wie ist das nun, wenn die Information nicht „direkt“ übertragen wird, sondern unter Zuhilfenahme technischer Einrichtungen?
Bleibt da ein Teil der Seele „auf der Strecke“? Könnte man zum Beispiel „mit Gott telefonieren“?
Ein ähnliches Problem (nicht das einer „Telekommunikation“, sondern das einer „Telepräsenz“) hat der Held der „Drehbuchskizzen“, der bei einem GoCart-Rennen mitfährt, aber eben nicht direkt, sondern indirekt.
Er steuert aus einigen 100 Kilometern Entfernung einen Roboter, der dann im GoCart sitzt und dieses steuert.
Ist der Bursche jetzt sozusagen „ohne Leib mit Seele“ am Rennen beteiligt gewesen, war es tatsächlich „er“, der gewonnen hat?
Ist er nach wie vor verantwortlich für „seine“ Handlungen, die ja eigentlich „Handlungen des Roboters“ sind?
Hat der Roboter etwas zum Sieg beigetragen, oder waren das nur die Mechaniker?
Ich will jetzt nicht schon wieder mit OSI-Schichten anfangen, aber ich bin schon mal gespannt auf die Kommentare.
Lg
Christoph Peter
*) wie ist das mit den Menschen, die sich „der Kommunikation verweigern“, entweder, weil sie nicht können, oder weil sie nicht wollen
**) es gibt auch Codes, die so dicht sind, die so sehr mit einer Person verknüpft sind, dass sie die Person nicht nur symbolisch repräsentieren, sondern dass sie sie tatsächlich sind.